Samstag, 22. November 2008

An der Schwelle zur dritten Welt

San Diego, die Stadt der ewigen 23 Grad und Sonnenschein (so langweilig!)! Noch 20 km bis zur Grenze und bis nach Tijuana! Weit sind wir schon gekommen und doch hat man das Gefühl, dass in Mexico die Reise erst so richtig beginnen wird. Ein Spaziergang war da die von Infrastruktur und Konsummöglichkeiten strotzende Weltmacht Nr 1. Vorbei die Möglichkeit bei Lust auf Kaffee spätestens nach 10 Minuten einem Starbucks-sign zu begegnen. Die zahlreichen Ketten-Restaurants und -Hotels tun das ihrige dazu, dass man ausser an das Vorwärtskommen an nichts denken muss. DANKE Starbucks, Suburban Extended Stay Motel, Panera Bread Factory, Panda Express Asian Kitchen! Wir werden euch vermissen!
Vermissen werden wir auch die ausnahmslos freundlichen, interessierten, extrem hilfsbereiten Amis. Ja, das muss einmal gesagt sein! Da könnten wir Schwiizer schon noch etwas lernen. Oder habt ihr schon einmal für einen Fremden mit dem eigenen Handy 20 Minuten in der Stadt herum telefoniert, um einen Töffhändler zu organisieren? Das alles, weil IHR den Fremden, der gerade beschäftigt im Telefonbuch blättert, angesprochen habt?
Landschaftlich gesehen, hat die USA alles zu bieten, jedoch ist "alles" auch extrem weit auseinander. Von der Tafel bei der Hi-way-ausfahrt, die fein säuberlich sämtliche Hotels, Restaurants, Tankstellen des "Rastplatzes" auflistet, kanns noch gut und gerne 10 km weit bis zum gewünschten Angebot sein...
Auch der Spätnachmittag, an welchem wir in den Grand Canyon National Park kamen, hat sich für unser Töffli als zu weit herausgestellt... Mit noch locker Benzin für 60 km im Tank kamen wir an der Tafel "Grand Canyon 27 Miles" vorbei. Kurz dem Beifahrer die Rechenaufgabe gestellt und die Präzise Umrechnung nach angemessener Bedenkzeit erhalten: ca. 45 km. Das reicht ja locker! Allerdings kam nach 45 km dann nur der Parkeingang. Der Canyon und sämtliche Hotels, TANKSTELLEN, etc. seien nicht mehr weit (nur 30 Meilen)...
Die Leute am Canyon-Rand staunten nicht schlecht, als sie ein geräuschloses Motorrad heranrollen sahen und unseren professionell ausgeführten Boxenstopp (wir haben glücklicherweise 2 x 2l Reservekanister dabei) beobachten konnten.
Am nächsten Tag an der Tankstelle habe ich in den 16l Tank 16,8 Liter reingefüllt...
Fazit: Die USA ist noch immer noch das Land der Superlative und wenn sies politisch und ökonomisch irgendwie hinkriegen, kann man sich eine Reise im Camper (oder Recreational Vehicle) durchaus überlegen. Und ja, was schon immer bekannt war: Wer nicht mehr als 1 Monat Zeit hat konzentriere sich auf California (San Francisco, San Diego, Yosemite, Sequoia, Death Valley (Hollywood, LA auslassen) mit Abstecher zu Grand Canyon und Las Vegas "Sin City".
Na dann sind wir mal gespannt, wie sich Mexico angesichts der starken Vorstellung der USA schlägt.
Gruss an alle und hasta luego en Mexico!

Ralph und Kim

1 Kommentar:

Beat hat gesagt…

Mexiko - 3. Welt???

Halt dich dort bitte etwas zurück mit deinem bereits Ami-angereicherten überstolzen Ego. Hier ein ein kleiner Auszug aus Wikipedia:

Die Volkswirtschaft von Mexiko erreichte 2002 mit etwa 640 Mrd. US$ den 10. Platz in der Weltrangliste und ist damit führend in Lateinamerika. Mexiko belegt momentan Rang 8 der Export-Weltrangliste.

Aber dass die Amis Mexiko für die 3. Welt halten, wundert hierzulande nicht. Vielleicht ändert der neue Präsi die Weltanschauung ;-)

California ist ja auch ein Stück ehemaliges Mexiko und daher wohl der schönste, freundlichste und unkonservativste Staat der USA. Zugegeben, ich kenne nur NY, FL und CA...

Ich beneide euch, dass ihr das wundersame Land der Azteken mit deren schönen und imposanten Tempelbauten erkunden dürft. Bitte esst für mich etwas scharfe Jalapeños und trinkt ein (oder auch 2) XX auf das Wohl der armen Daheimgebliebenen in der winterlichen Kälte der spiessigen und unfreundlichen Bünzlischwiizer!